Kurzreisen und Städtetrips

Island

Ein Trip auf die Insel aus Feuer, Wasser und Eis

In Island treffen die eurasische und die nordamerikanische tektonische Platte aufeinander

Island liegt südöstlich von Grönland und wenige km südlich des nördlichen Polarkreises. Die Hauptinsel ist die grösste Vulkaninsel der Erde mit 30 Vulkansystemen, von denen einige aktiv sind. Der Eyjafjallajökull brachte mit seiner Aschewolke im Jahr 2010 den Flugverkehr in weiten Teilen Nordeuropas zum Erliegen. Politisch und kulturell ist Island mit Nordeuropa verbunden, geologisch liegt es zwischen den Kontinenten. Die eurasische und die nordamerikanische tektonische Platte treffen hier zusammen. Die Platten entfernen sich jedes Jahr etwa 2 cm voneinander. Geschmolzene Gesteinsmassen aus dem Erdinnern werden nach oben gedrückt, verfestigen sich und sorgen dafür, dass die Insel nicht auseinanderbricht.

Vulkanismus und Wasserreichtum prägen das Bild der Insel, es gibt zahlreiche Flüsse, Seen und  Wasserfälle. Der Dettifoss ist der energiereichste Wasserfall Europas. Die Geysire, Heisswasser-Fontänen aus vulkanischem Grund, sind eine Besonderheit, die man heute nur noch hier und im Yellowstone Nationalpark in den USA findet.

Island ist Mitglied des Nordischen Rats, der NATO, des Europäischen Wirtschaftsraums und es ist dem Schengener Abkommen beigetreten, nicht aber der Europäischen Union. Ein paar Zollvorschriften gilt es also zu beachten.

Eher mildes Klima

Der Mai ist ein Übergangsmonat zum Sommer. Es wird heller, die Sonne kommt öfter durch, es gib die wenigsten Regentage des ganzen Jahres. Die Temperaturen setzen allerdings noch recht sportliche Ambitionen voraus. Die beste Reisezeit ist Juni bis September. In dieser Zeit ist es in Island fast immer hell, im Juni und Juli geht die Sonne nicht unter. Mit durchschnittlich fünf Sonnenstunden erwarten dich hervorragende Bedingungen. Es regnet zwar immer mal wieder, aber nie besonders lange. So richtig warm wird es allerdings nicht, selbst im Hochsommer höchstens 13° C.

In den Wintermonaten sieht das deutlich anders aus. Es wird kaum hell, im Dezember und Januar hat man gerade mal vier Stunden Tageslicht und im Durchschnitt weniger als eine Sonnenstunde. Es muss mit Regen, Nebel, Sturm und manchmal mit Schnee gerechnet werden. Dafür hat man von Oktober bis April die grössten Chancen, das Nordlicht zu sehen, am wahrscheinlichsten tritt es zwischen 20 Uhr und 4 Uhr morgens auf.

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Richtig kalt wird es  nicht. Der warme Golfstrom bringt mildes Klima nach Island. Wintertags hält sich das Thermometer meist zwischen 0 und 3 Grad, nachts kommt leichter Frost auf. In ähnlichen Breiten auf dem Festland, etwa in Skandinavien, herrschen zur selben Zeit zweistellige Minustemperaturen.

Reykjavik, Nördlichste Hauptstadt der Erde

Reykjavik ist die am nördlichsten gelegene Hauptstadt der Erde. Sie liegt  269 km südlich des nördlichen Polarkreises im Südwesten der Insel. Mit ca. 123.000 Einwohnern ist es die mit Abstand grösste Gemeinde Islands. Insgesamt leben auf Island 353.000 Menschen, zwei Drittel von ihnen  im Grossraum Reykjavik. Das Land ist extrem dünn besiedelt. Bei einer Landfläche von 103.000 qkm kommen grade einmal 3,4 Einwohner auf jeden qkm – weniger als irgendwo sonst in Europa.

Diese wenigen Einwohner vereint aber einer der höchsten Lebensstandards und mit das höchste Pro-Kopf-Einkommen der Welt.

Für einen Kurztrip nach Reykjavik zu fliegen bedeutet, sich auf den Südwesten der Insel zu konzentrieren. Wenn du die ganze Insel bereisen möchte, musst du deutlich mehr Zeit einplanen. Solange du auf der Ringstrasse N1 bleibst, kommst du in den Sommermonaten mit einem normalen Auto ohne Allradantrieb aus. Wenn du allerdings kleinere Strassen befahren willst, brauchst du einen Geländewagen mit ausreichend Bodenfreiheit. Dasselbe gilt für die Wintermonate. Erfahrung mit anspruchsvollen Offroad-Strecken und eine ausgiebige Reiseplanung ist unverzichtbar. Je nach Dauer der Reise könnte es sich sogar lohnen, einen eigenen Geländewagen und Ausrüstung per Schiffsfracht mitzunehmen oder vorauszuschicken.

Highlights:

Die Hallgrimskirkja gilt als Wahrzeichen von Reykjavik

Als das Wahrzeichen von Reykjavik gilt die alles überragende Hallgrimskirkja. Die Kirche ist ein eindrucksvolles Werk moderner Architektur. Sie wurde 1986 nach mehr als 40-jähriger Bauzeit eingeweiht und nach dem evangelischen Pfarrer Hallgrimur Petursson benannt.

Innen ist sie sehr hell mit gotischen Stilelementen und Fenstern aus Klarglas. Ungewöhnlich, man kann vom Innenraum den Himmel sehen. Auf den 74,5 m hohen Turm führt ein Lift. Von oben bietet sich die beste Aussicht über die Stadt.

Cafeteria im Konzert- und Konferenzhaus Harpa in Reykjavík

Das Konzerthaus und Konferenzzentrum Harpa liegt direkt am Hafen. Das Bauwerk wurde 2013 mit dem Preis der Europäischen Union für zeitgenössische Architektur ausgezeichnet. Es bietet Platz für einen grossen Konzertsaal mit 1.600 Besuchern und weitere Konzertsäle sowie Konferenzräume. In der Cafeteria kann man bei einem Cappuccino durch die gläserne Fassade auf den Vorplatz schauen

Vom Hafen fahren Schiffe ein Stück aufs Meer zum Whale Watching. Die Tour dauert etwa drei Stunden und kann vor Ort gebucht und bezahlt werden.

Hafen von Reykjavik

Heisse Quellen

Islands Thermen werden von heissen Quellen gespeist, die nebenbei auch Fernwärme für die Heizungen der Wohnhäuser liefern. Du könntest Dir den Besuch für den späten Nachmittag vornehmen. Es gibt reichlich Auswahl in Reykjavik. Ein Vorschlag wäre der Arbaejarlaug swimming pool.

Er liegt etwas ausserhalb des Zentrums, aber mit guter Busanbindung. Ausser einem grosssen Outdoor-Schwimmbereich bietet die Therme Pools mit unterschiedlichen Temperaturen bis 44 Grad, ausserdem Sauna, Rutsche und sogar einen Wasserfall. Ideal zum Durchwärmen und Entspannen. Und das Beste: Man hat einen weiten Blick auf Reykjavik und das Ellidavatn Tal. Der Eintritt ist in der Reykjavik City Card enthalten.

Ausflüge in die Umgebung

Einen Tag Zeit nehmen für den „Golden Circle“! In der unmittelbaren Umgebung von Reykjavik gibt es die Möglichkeit, eine eintägige Rundfahrt zu drei der bekanntesten Sehenswürdigkeiten zu machen: Dem Thingvellir Nationalpark, dem Gullfoss-Wasserfall sowie dem Heißwasser-Geysir im Geothermalgebiet des Haukadalur Tals. Die Strecke ist gut 230 km lang und bietet ein grossartiges Panorama über Vulkankegel und Seen. Clevere Marketing-Experten haben für diese Rundtour den Namen „Golden Circle“ erfunden.

Selber fahren im Leihwagen ist immer noch die beste Variante, und natürlich gibt es auch komfortable Reisebusse, die das anbieten. Die Strassen sind asphaltiert und gut befahrbar, im Sommer wird also kein Geländewagen benötigt.Von Reykjavik fährt man über Islands einzige Schnellstrasse R1 nach Mosfellsbaer, und von dort auf der R36 weiter Richtung Osten. 

Im Thingvellir Nationalpark treffen die eurasische und die amerikanische Kontinentalplatte zusammen

Der Thingvellir Nationalpark

ist der älteste Nationalpark Islands. Er steht seit 2004 auf der Liste der UNESCO Welterbe. Hier endet die eurasische Kontinentalplatte, und wenig später beginnt die amerikanische. Kleinere Erdbeben verschieben die Platten und vergrössern den Graben dazwischen jedes Jahr um 2 cm. Man wandert im Thingvellir Graben im wahrsten Sinne zwischen den Kontinenten.

Hier ist auch die Stelle markiert, an der vor über 1000 Jahren das Althing stattfand, die erste Zusammenkunft der Geschichte, die parlamentarischen Charakter hatte. 4000 Menschen versammelten sich im Jahr 930 in Thingvellir, um über Gesetze zu beraten und Streitigkeiten zu schlichten. Das Parlament erwies sich als Erfolg und wurde zur Institution, die Tradition wurde durch die Jahrhunderte fortgesetzt. Althing heisst noch heute das Parlament Islands.

Im Nationalpark liegt auch der Thingvallavatn, ein fischreicher See, der mit einer Fläche von 83,7 qkm lange Zeit als der grösste See der Insel galt. Heute macht ihm der Thorisvatn die Position streitig, ein See im Hochland, der durch Aufstauen eine Grösse bis zu 88 qkm erreicht.

Geysire

Die Strasse geht jetzt auf der Nordseite um den See und dann ein ganzes Stück nach Osten. Ab Laugarvatn kündigt sich die vulkanische Aktivität der Erde durch dampfende Öffnungen an, die bis  zum Haukadalur Tal immer intensiver wird. Der Geysir Stokkur liegt linker Hand an der R35 und ist von der Strasse aus zu sehen. Auf der anderen Strassenseite ist das Geysir-Zentrum mit Parkplatz, Tankstelle und Restaurant.

Der Geysir schiesst alle paar Minuten dampfende Wasserfontänen in die Luft. Er ist gut zugänglich und kann ohne Hilfsmittel fotografiert werden. Jetzt muss man nur noch ein bisschen Glück mit dem Licht haben, um das Beste draus zu machen.

Gulfoss Wasserfall

Nur 10 Autominuten weiter lieg der Gullfoss Wasserfall. Es ist einer der spektakulärsten Wasserfälle Islands und wohl auch der meistbesuchte. 

Das Wasser des Flusses Hvita kommt, wie auch die Quellen im Thingvellir-Park und das Wasser im Geysir-Geothermalgebiet, vom Langjökull Gletscher.

Gulfoss Wasserfall im Haukadalur Tal im Süden Islands

Am Gulfoss stürzen mit Getöse 130 Kubikmeter Wasser pro Sekunde in zwei rechtwinklig versetzten Kaskaden 32 Meter in die Tiefe. Gischt und Sprühnebel steigen auf und machen das Beobachten zu einem feuchten Erlebnis. Als Fotograf wirst du dich hier länger aufhalten wollen. Nimm eine Regenjacke mit!

Dass es den Gulfoss noch gibt ist der Bauerntochter Sigridur Tomasdottir vom nahegelegenen Brattholt Hof zu verdanken. Ein englisches Unternehmen hatte um 1920 den Wasserfall gepachtet und wollte einen Staudamm und ein Kraftwerk errichten. Sigridur kämpfte vor Gericht gegen den Bau und drohte sogar, sich vom Felsen in die Fluten zu stürzen. Sie siegte mithilfe des Rechtsanwalts Sveinn Björnsson, der später zum Staatspräsidenten gewählt wurde. Der Wasserfall ging zurück an Island und wurde erhalten. Er steht seit 1979 unter Naturschutz.

Hier am Hvita Fluss ist der richtige Ort für eine Rafting-Tour, allerdings nur im Sommer. In den Wintermonaten wird die Tour wegen Eisgang nicht angeboten.

Entlang der Küste

Rückfahrt über die R35 in südwestlicher Richtung. Man kommt an der Kirche Skalholt vorbei, einem früheren Bischofssitz, und fährt später durch Selfoss und auf der R34 ein Stück an der Küste entlang, bevor man den direkten Weg zurück über die nördlicher gelegene R1 einschlägt.

In den nördlichen Breiten, in denen wir uns hier bewegen, wächst alles langsamer. Pflanzen brauchen erheblich länger als bei uns, bis sie eine auch nur niedrige Höhe erreichen oder sich von Schädigungen erholen. Es gibt einige endemische Arten, vor allem bei den in verschiedenen Farben wachsenden Flechten und Moosen. Hier ist es besonders wichtig, auch die kleinsten Schäden zu vermeiden.

Die Isländer bemühen sich sehr um den Schutz der Natur. Selbst die eigene Schafhaltung ist quotiert, um Überweidung zu verhindern. Das Land würde Massen von Touristen nicht verkraften. Schone die Natur, bleibe auf den Wegen und lasse nichts zurück!

Reisebestimmungen:

  • Personalausweis
  • EU-Führerschein

Es gilt Reisefreiheit nach dem Schengener Abkommen. Kontrollen bei der Einreise sind also die Ausnahme. Allerdings gibt es Zollvorschriften zu beachten.

Auswärtiges Amt: Island

Island ist kein billiges Reiseland, man muss je nach Anspruch einen mittleren oder höheren Etat einplanen. Dabei liegt der Preis pro Übernachtung für Familien und kleine Gruppen kaum günstiger als für Einzelreisende und Paare. Möglichkeiten, die Kosten zu kontrollieren, ergeben sich vor allem durch frühe Buchung und bescheidene Ansprüche – und im Winter.

Reisen für Selbstfahrer:

Günstige Unterkunft*

Es geht aber auch ohne Auto:


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Landschaft im Südwesten Islands

Reiseführer:

Island - Reiseführer von Iwanowski - Quack, Ulrich; Berger, Lutz

Ulrich Quack, Lutz Berger

Island – Reiseführer von Iwanowski*

Individualreiseführer mit Extra-Reisekarte und Karten-Download

Island Reiseführer Michael Müller Verlag - Sadler, Christine;Willhardt, Jens

Christine Sadler, Jens Willhardt

Island Reiseführer* Michael Müller Verlag

Individuell reisen mit vielen praktischen Tipps.

Bildbände:

Island - Jouanne, Bertrand;Freyr, Gunnar

Bertrand Jouanne
Gunnar Freyr

Island*

Gebundenes Buch

Island - Krug, Christian;Poliza, Michael

Christian Krug, Michael Poliza

Island*

Mitarbeit: Krug, Christian

Island - Ollertz, Heike; Herbst, Edgar

Heike Ollertz, Edgar Herbst

Island*

Herausgegeben von Gelpke, Nikolaus K.; Text: Wimmer, Martina

Bring ein Foto von der Reise mit, das du als Wandbild aufhängst

Die Idee:

Urlaubskasse aufbessern*

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Der Norden Europas

Roadtrip durch Skandinavien

Skandinavien Roadtrip
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