Kurzreisen und Städtetrips

Katalonien

Katalonien ist Landschaft, Kultur und Geschichte – und natürlich die Costa Brava

Das Hinterland wird unterschätzt

Dem neugierigen Spanienbesucher, der sich nicht nur für die Kathedralen Barcelonas interessiert oder unter der Sonne der „Guten Küste“ braten will, bieten das Landesinnere von Katalonien und der weniger bekannte Norden eine landschaftlich reizvolle und klimatisch angenehme Möglichkeit, Land und Leute kennen zu lernen.

Die Ausläufer der Pyrenäen erstrecken sich hier bis zum Mittelmeer, mit schroffen Steilküsten, versteckten Buchten und felsigen Inseln. Wanderer kommen hier voll auf ihre Kosten, auch sportlich Ambitionierte werden nach Möglichkeiten für einen aktiven Urlaub nicht lange suchen müssen. Und wer die Natur liebt, findet im geschützten Naturpark Cap de Creus mehr als 800 Pflanzenarten und kann mit etwas Glück dem Gesang der Nachtigall lauschen.

Unabhängiges Katalonien

Figueres gilt als Hochburg der katalonischen Unabhängigkeitsbewegung. Unübersehbar die gelben Schleifen, die an Balkonen, Laternen und Brückengeländern, die Solidarität mit den inhaftierten katalanischen Politikern bekunden.

Informationen zur politischen Lage der Katalanen und zu den Hintergründen gibt die Landeszentrale für Politische Bildung Baden-Würtemberg:

LPB: Unabhängigkeit für Katalonien?

FR: Interview mit Ex-Ministerin Dolores Bassa

„Freiheit für die politischen Gefangenen! Wir sind eine Republik“ wird hier in Cadaques gefordert. Der Protest der Katalanen gegen die Zentralregierung in Madrid ist allgegenwärtig.

Figueres ist aber auch die Heimatstadt von Salvador Dali, dem Künstler mit dem Zwirbelbart, der als ebenso verrückt wie genial gilt. Für Surrealismus-Fans ist das Teatre-Museu Dali, das einst der Bürgermeister unter Mitwirkung Dalis im ehemaligen Theater der Stadt errichtete, fast schon eine Pilgerstätte.

Das Castell de Sant Ferran, das die Stadt überragt, wurde im 18. Jahrhundert für 6000 Personen und 500 Pferde gebaut und gilt als die größte Bollwerkfestung jener Zeit in Europa.

Und Figueres darf sich die Hauptstadt der Weinregion Alt Emporda nennen. Die Weine werden von elegant bis körperreich beschrieben. Exzellente Weissweine und leichte Rotweine der Sorten Cabernet Sauvignon sowie Süssweine der Sorte Garnatxa de l´Emporda gelten als Spezialität der Region.

Castello d’Empuries

Über die Grenzen Kataloniens hinaus bekannt ist Castello d’Empuries. Das mittelalterliche Städtchen veranstaltet jährlich am zweiten Septemberwochenende das mehrtägige Festival Terra de Trobadors. Mit Darbietungen von Sängern und Gauklern wird an die Zeit im Mittelalter erinnert, als der Ort Hauptstadt der Grafschaft Empuries war.

Roses

Die Kleinstadt Roses lebt seit Beginn der 60er Jahre vom Tourismus. Entsprechend findet man hier hellsandige Badestrände, Hotels, Camping- und Stellplätze und alle grösseren Supermärkte. Der Parc Megalitic de Roses mit jungsteinzeitlichen Dolmen und Menhiren (War Obelix nie in Spanien?) ist einen Besuch allemal wert.

Affiliate-Links sind mit einem * gekennzeichnet. Sei so nett und nutze unsere Links für deine Bestellung! Wir erhalten dann vom Händler eine Provision, von jedem ein bisschen. Das sichert unsere Unabhängigkeit, und du hilfst uns damit, diese Webseite zu finanzieren.

Cadaques

Cadaques am Nordende der Costa Brava ist eigentlich ein Fischerdorf mit weniger als 3000 Einwohnern. Eigentlich. Denn das ehemalige Piratennest zog mit seiner idyllischen Lage zahlreiche Künstler an: Hier wirkten André Breton, Gabriel Garcia Marquez, Luis Bunuel, Marcel Duchamp, Paul Eluard, Max Ernst, Jo Micovich, Maurice Boitel, Man Ray und natürlich Salvador Dali, der den Ort zu seinem Lebensmittelpunkt machte. Federico Garcia Lorca, Pablo Picasso, Henri Matisse und Joan Miro besuchten Cadaques, und fast alle hinterliessen ihre Spuren, sei es in Galerien, als Wohnhaus, oder einfach nur als ein Erinnerungsfoto an der Wand einer Kneipe.

Die engen Gassen des Fischer- und Künstlerdorfes Cadaques

Und so ist Cadaques heute auch zum beschaulichen Anziehungspunkt für viele Reisende geworden. In den Sommermonaten übersteigt die Zahl der Touristen die der Einwohner zuweilen um das zehnfache. Im Hafen liegen nicht nur die Fischerboote, sondern Yachten und Sportboote der Seereisenden, die mangels Liegeplätzen nicht mehr anlegen, sondern ankern, und die für den Landgang den Shuttleservice der einheimischen Bootstaxis nutzen.

Sant Pere de Rodes

Eine ganz andere Sache ist der Besuch des Klosters Sant Pere de Rodes. Das ehemalige Benediktinerkloster, das vermutlich im 8. Jahrhundert errichtet und erstmals im Jahr 878 urkundlich erwähnt wurde, liegt hoch am Berg, 520 m über dem Meer. Wir sind gefordert, ein paar Schritte hinauf zu gehen, nachdem wir auf dem Bergparkplatz aus dem Auto gestiegen sind. Das Kloster gehört zu den sehenswerten Orten, die zwar gepflegt, aber doch nicht vom Tourismus überschwemmt sind.

Das Kloster Sant Pere de Rodes liegt 520 m über dem Meeresspiegel im Naturpark Cap de Creus

Die exponierte Lage weckte in der Vergangenheit häufig Begehrlichkeiten. Immer wieder war die Abtei Überfällen und Plünderungen ausgesetzt, bis die Mönche gegen Ende des 18. Jahrhunderts schliesslich aufgaben und nach Figueres zogen – 1000 Jahre nach der Gründung. Das Kloster und die zugehörige Kirche Santa Helena de Rodes verfielen.

1930 wurde Sant Pere de Rodes zum nationalen Denkmal erklärt und in den Folgejahren fachkundig und fast liebevoll restauriert. Es kann heute als ein Kleinod der Kirchengeschichte Kataloniens bezeichnet werden. Elektronische Führer stehen auch auf Deutsch zur Verfügung, und ein Cafe trägt dazu bei, den Besuch abzurunden.

Dem Naturliebhaber kann das Kloster als Ausgangspunkt oder auch als Zielort für Wanderungen dienen. Der umgebende Naturpark Cap de Creus und der fantastische Ausblick auf die Küste und das glatte, dunstig blaue Meer lassen jeden Alltagsstress vergessen. Die Natur gewinnt gegen die Allgegenwart von Handies und die lärmende Hektik der Städte. Und tatsächlich haben wir auf dem Rückweg Gelegenheit, dem Gesang der Nachtigall zu lauschen.

Einreisebestimmungen:

  • Personalausweis
  • EU-Führerschein

Es gilt Reisefreiheit nach dem Schengener Abkommen. Kontrollen bei der Einreise sind nicht zu erwarten.

Anreise

Der Costa Brava Flughafen Girona (GRO), der viel von Ryanair angeflogen wird, ist nur ca. 50 km von Figueres entfernt. Der Flughafen von Barcelona (BCN) wird von fast allen grossen Fluggesellschaften bedient.

Kurztrips und Flüge nach Katalonien:

Kurztrip nach Barcelona*

Linienflüge nach Barcelona*

Ferienflieger nach Girona*

Ferienwohnungen*

Mietwagen*

Organisierte Reisen:

Reiseführer:

Reiselektüre:

Urlaubsgeld

Vermiete dein Wohnmobil, während du weg bist, und verdiene dir etwas dazu.

Wie das geht?

Schreibe einen Kommentar