Ausstattung

Externe Antennen für stabileres Internet im Wohnmobil

Kein Netz? Vielleicht liegt es an der Antenne. Eine Aussenhaut aus Metall wirkt wie ein Faraday’scher Käfig.

Wo die eingebaute Antenne des Routers kein Netz mehr empfängt, können externe Antennen Erstaunliches bewirken.

Ausgerechnet in Deutschland ist die Netzabdeckung nicht die Beste. An den Randbereichen des Versorgungsgebietes ist das Signal oft schwach, zu schwach, um die eingebaute Antenne des Routers durch die Aussenhaut des Wohnmobils zu erreichen. Externe Antennen können hier helfen. Ob Aussenantenne, Innenantenne oder Fensterantenne, fast alle bringen einen Gewinn.

Die sinnvollsten Angebote haben wir rechts gelistet.

Vieviel Gewinn eine Antenne tatsächlich bringt, hängt grade bei den infrage kommenden Rundstrahlern nicht nur von der Bauart der Antenne ab, sondern mehr noch von der Platzierung. Eine Antenne mit Verstärker, wie sie für teures Geld angeboten werden, ist nur bedingt sinnvoll. Denn wenn ein schwaches Signal abreisst, gibt es nichts mehr zu verstärken.

Wer ein Wohnmobil oder einen Van mit einer metallischen Aussenhaut hat, hat jedenfalls einen Grund, sich für eine Dachantenne zu entscheiden. Diese Aussenhaut wirkt wie ein Faraday’scher Käfig und hält die Funkwellen draussen. Da wird die eingebaute Antenne eines Routers Schwierigkeiten haben.

Was man über Antennen wissen sollte

Es gibt Rundstrahler (omnidirektionale Antennen), die alle Signale aus jedem Winkel bis 360° auffangen. Und es gibt Richtantennen mit deutlich kleinerem Empfangswinkel. Die sind für den stationären Empfang zu Hause gedacht und empfangen Signale noch da, wo schon fast keine mehr sind. Für den mobilen Einsatz kommen wegen der Richtungsänderung des Fahrzeugs nur Rundstrahler infrage.

Aussenantennen

Soll man wirklich die Aussenhaut anbohren und das Risiko der Undichtigkeit in Kauf nehmen? Pessimisten sagen: Alles, was kaputt gehen kann, geht auch irgendwann kaputt. Also Finger weg von der Aussenhaut, oder den Fachmann beauftragen.

Als vorsichtiger Optimist kannst du prüfen, ob es möglich ist, eine vorhandene Öffnung für das Verlegen des Kabels zu nutzen. Im besten Fall hast du eine Fernsehantenne auf dem Dach, die bereits einen Durchlass nutzt. Dann müsste der vorhandene Durchlass nur aufgemacht, das Kabel für die Router-Antenne durch gelegt und der Durchlass danach neu abgedichtet werden. Auch andere Öffnungen kommen infrage, die Entlüftung etwa, oder die dritte Bremsleuchte. Allerdings muss das Kabel so sicher verlegt werden, dass es nirgendwo scheuert. Denn wenn der Mantel, die Abschirmung der Kabelseele, beschädigt wird, ist der Antennengewinn dahin.

Innenantennen

Es geht vielleicht auch anders. Eine Innenantenne hat zwar nicht den Standortvorteil auf dem Dach, sie verbessert aber die Empfangseigenschaften gegenüber der im Router eingebauten Antenne.

Eine Möglichkeit sind Fenster-Antennen mit Saugnapf-Füssen, die man von innen an der Scheibe befestigen kann. Allerdings haben Fensterantennen, auch wenn sie omnidirektional ausgelegt sind, eine zumindest geringe Richtwirkung. Das kann während der Fahrt zu Signalabbrüchen führen. Am Standort ist es dann besser, da kann man verschiedene Fenster ausprobieren. Wenn die Empfangsqualität nicht reicht, kann man die Antenne auf dem Dach platzieren – und sie vor Abfahrt wieder herunternehmen.

Wer ein Wohnmobil mit einer Aussenhaut aus GFK hat, hat eine grössere Auswahl an Innenantennen. Hier geht fast jedes Qualitätsprodukt, das angeboten wird. Eine Idee wäre die Befestigung der Antenne in einem der oberen Seitenfächer an der Aussenwand oder an der Unterseite des Dachs.

LTE benötigt zwei Antennen

LTE-Router im mobilen Einsatz haben zwei Antennenanschlüsse und brauchen die auch. Du benötigst dafür entweder zwei Antennen oder eine Doppelantenne mit zwei Anschlüssen.

Ein Router zum Mitnehmen

Wer auf die externe Antenne verzichtet, kann sich bei der Wahl des Routers für den günstigen Huawei entscheiden. Den gibt es mit etwas Glück für kleines Geld zur Datenflat dazu.

Datenflat

Der Datentarif sollte genug Volumen für eine dreiwöchige Reise bieten und nicht zu teuer sein.

Wähle die Datenflat und gehe dann vorzugsweise zu den LTE- Tarifen. Der Huawei Router, den günstigsten in unserer Übersicht, nur mitbestellen, wenn man auf externe Antennen verzichten will.

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Tipps:

  • Wer auf der Suche nach einer Antenne ist, wird früher oder später auf den Begriff „MIMO“ stossen. MIMO bedeutet Multiple Input Multiple Output und steht hier für die Optimierung auf alle bekannten Netze, also G3, G4, G5, UMTS, LTE usw. auf der Empfangsseite sowie für die W-LAN Frequenzen im 2,4 GHz und 5 GHz Bereich auf der Sendeseite. Dafür werden mehrere (mindestens zwei) Empfangs- bzw. Sendeantennen genutzt, die über Kreuz ausgerichtet und auf die Frequenzen möglichst genau abgestimmt sind.
  • Der Antennengewinn wird in dBi angegeben. Gemeint ist aber nicht der Gewinn gegenüber der im Router eingebauten Antenne, sondern der Gewinn im Vergleich zu einer Normantenne, dem sog. Isotropstrahler. Selbst ein Gewinn von 2 dBi ist also schon ein spürbarer Gewinn, und wenn die Antenne auch noch gut platziert wird, kommt der Standortvorteil hinzu. Dabei ist der Gewinn nicht bei jedem Frequenzband gleich hoch. Der höchste Gewinn wird meist nur in einem Band erzielt. Beispielsweise so:

698-960 MHz – 2dBi
1710-2170 MHz – 5dBi
2396-2700 MHz – 4dBi

Daher oft die vereinfachte Angabe „bis zu 5 dBi Gewinn“, usw.

  • Kaufe keine No-Name Antenne von irgendwelchen Scharlatanen, die Wunderwerte versprechen! Diese Billigdinger taugen nichts. Wenn ein Antennengewinn von 18 dBi, gar 35 dBi oder noch mehr angegeben ist – das ist unseriös und technisch gar nicht möglich. Solche Werte gibt es nur bei Parabolantennen („Satellitenschüsseln“) mit entsprechend grossem Durchesser und einem starken Richtfaktor. Bei Rundstrahlern kann man sich mit einem Antennengwinn von 2,5 – 4 dBi schon absolut glücklich schätzen.
  • Viele Router bieten höhere W-LAN Geschwindigkeiten an, als die Netze derzeit liefern. Das macht Sinn, wenn – vor allem im Ausland – schon G5 verfügbar ist. Es bietet aber auch die Möglichkeit, grosse Datenmengen, z. B. Bilder oder Videos, intern zügig zu verschieben (etwa von der Kamera auf ein Notebook).
  • Wer auf einem Stellplatz den Empfang des Routers mit eingebauter Antenne verbessern will, kann ihn in eine verschliessbare Plastiktüte packen und aufs Dach legen. Das hilft vor allem bei Vans mit Metall-Aussenhaut. Aber ACHTUNG! Nicht bei der Abfahrt vergessen! Einen Zettel aufs Lenkrad kleben!

Antennencharakteristik und Anschlüsse

Diese Angebote sind ausnahmslos Rundstrahler, die für den mobilen Einsatz in Wohnmobilen geeignet sind. Da mobile Router meist einen TS-9 Anschluss haben, muss für Antennen mit SMA-Anschluss ein Adapter mitbestellt werden.

Aussenantennen für die Dachmontage

Dachantennen müssen flach montiert werden. Der nächste tiefhängende Ast würde sie sonst herunter fegen.

Die Antenne sollte nicht nur einen möglichst guten Empfang bieten, sie sollte für den mobilen Einsatz auch mechanisch einigermassen robust gebaut sein. Sonst ist die Freude von kurzer Dauer.

Innen-Antennen

Diese Antennen können innen am Fenster oder in Fensternähe eingesetzt werden:

Rundstrahler von Panorama in X-Form mit Saugnapf zur Befestigung am Fenster, auf dem Armaturenbrett oder unter nichtmetallischer Aussenhaut. Panorama gibt max. 2,5 dBi an.

Bis zu 3 dBi Gewinn bringt die Wittenberg Fensterantenne mit Saugnäpfen und Standfuss. Als reine LTE-Antenne bietet sie keine W-LAN Unterstützung. Die W-LAN Sendeleistung des Routers sollte im Innenraum aber ausreichen.

Auch die Antenne von DeLock ist eine reine LTE-Antenne. Sie ist relativ klein und leicht und eignet sich für den „fliegenden“ Einsatz.

Unsere Empfehlung für innen und aussen:

Diese Antenne von Netgear mit TS-9 Anschlüssen ist empfangsstark und robust. Der Gewinn ist mit 2,5 dBi angegeben. Das erscheint uns realistisch. Für diese Antenne haben wir uns nach einigen Versuchen entschieden. Sie ist ohne Adapter mit den Nighthawks und Aircards von Netgear verwendbar und wird u.a. mit Saugnäpfen zur Befestigung geliefert.

Mobile Stromreserve:

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