Europa

Rundreise durch Südosteuropa

Mit dem Wohnmobil 8000 km durch den Balkan

Die Highlights aller Länder in Südosteuropa zu besuchen wäre eine lebenslange Aufgabe. Wir haben sechs Wochen Zeit – viel für einen Urlaub, wenig für eine solche Rundreise. Unsere Ziele sind also eine ganz persönliche Auswahl, die sich auch an der Machbarkeit orientiert: eine Tour mit dem Wohnmobil, ohne Stress, ohne irgendwelche Reisewarnungen, und doch in Gegenden fahren, die wir noch nicht gesehen haben.

Ein paar Länder fallen da leider aus, Serbien, Bosnien-Herzegowina, die Ukraine. Und Moldawien auch, es ist unter den gegebenen Umständen einfach zu entlegen.

Großstädte sind nicht unser Thema, eher Natur, Landschaft und Kulturgeschichte.

Wir kommen, wenn wir uns an unsere ursprüngliche Idee halten, durch zehn Länder. In den Nachbarstaaten Tschechien und Polen, die wir bei anderen Gelegenheiten wieder besuchen werden, sind diesmal nur je eine Übernachtung geplant.

Ungarn ist nicht einfach nur der Balaton. Den finden wir weniger spannend, touristisch überreizt und überteuert. Was wir an Ungarn viel interessanter finden sind die Thermen. Jetzt, auf dem Hinweg, übernachten wir in Zalaegerszeg. Freibad und Therme, daneben der Egersee, ein Stellplatz, Parkplatz, Bushaltestelle, Hundeauslauf. Der See ist fantastisch. Für die Therme ist es allerdings zu spät, die Gelegenheit findet sich sicher auf dem Rückweg.

Bären Refugium im Velebit

Unsere Reise nach Südosteuropa geht diesmal nicht über Österreich, sondern von Ungarn direkt nach Kroatien. Die neue Autobahn M7 ist eine schnelle und wenig befahrene Verbindung Richtung Zagreb. Unser erstes Ziel in Kroatien ist der Nationalpark Nördlicher Velebit und das Bären-Refugium bei Kuterevo. Junge Bären, die aus welchen Gründen auch

Braunbär im Bärenrefugium von Keterevo

immer von ihrer Mutter getrennt wurden und allein keine Überlebenschance hätten, finden hier eine Heimat. Ob und wie diese Bären später im Nationalpark ausgewildert werden können, ist noch nicht entschieden. Aber schon jetzt zeichnet sich ein Erfolg ab, gibt die Bärenstation doch jungen Menschen aus aller Welt Gelegenheit, den Umgang und die Pflege von Wildtieren zu erlernen.

Beim Gasthaus Butina finden wir einen Übernachtungsplatz im Garten. An ein grossartiges Abendessen schliesst sich ein langes Gespräch mit der Wirtin an, die von der Herstellung der Lebensmittel im Ort erzählt. Deutsch hat sie schon in der Schule gelernt, studiert, dann mit ihrem Mann den Hof und das Restaurant aufgebaut. Es sind bescheidene Leute, deren authentische Gastfreundschaft uns nachhaltig beeindruckt.

Eine Gasflasche, die eigentlich voll sein sollte, ist leer, und wir laufen auf der Resereveflasche. Das kam unerwartet und äusserst ungelegen, und die Gasflasche zu ersetzen war bisher nicht möglich. Tschechien, Ungarn, Kroatien – alle haben andere Systeme als wir in Deutschland. In Zadar finden wir endlich eine kleine Firma, die Gasflaschen nachfüllt. Das ist hier Routine, in Minuten erledigt, für 3 Euro je kg. Für uns ist das eine grosse Erleichterung, denn unser Kühlschrank läuft mit Gas am besten.

In Privlaka, an der Küste nördlich von Zadar, legen wir einen Tag am Meer ein. Der Strand ist flach und das Wasser warm, der Stellplatz schattig. Leider ist überall Hundeverbot, sonst wären wir gerne länger geblieben.

Pavlenica Nationalpark

Am Nationalpark Pavlenica, nur wenige Kilometer weiter, gibt es einen Wanderweg am Bach entlang, der leicht begehbar ist. Man bleibt unterhalb der Kalkfelsen im Schatten der Bäume und kann über die Strasse zurück zum Parkplatz. Ein kleiner Ausflug, der an heissen Tagen gut machbar ist. Wir bleiben eine Nacht auf dem nahegelgenen Stellplatz Igor in Seline. Eng und teuer, und insgesamt wenig attraktiv.

Auf den Stellplätzen in Küstennähe scheint Bargeld das einzig reelle Zahlungsmittel zu sein. Eine Quittung haben wir nur erhalten, wenn wir darauf bestanden haben, und auch dann nicht immer. In jedem Fall war die Reaktion ausgesprochen unwillig. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

Roski Fälle

Ein Stück nördlich der Autobahn liegt der Krka Nationalpark mit mehreren Flüssen und Seen. Die kaskadierenden Roski-Fälle führen vor allem nach den Regenperioden im ersten Halbjahr reichlich Wasser. Sie dienten einst Winnetou als Drehort, und der umgebende Krka Nationalpark ist touristisch gut erschlossen. Er kostet 20 Euro Eintritt. Schatten, Wasser, ein Restaurant. Ein netter, erfrischender Stop mit schönen Fotos.

Montenegro

Die Grenze nach Montenegro ist noch ein Grenzübergang mit echten Kontrollen: Erst Pass und Fahrzeugpapiere, dann Zollkontrolle. Nicht, dass es irgendwelche Schwierigkeiten gäbe, halt nur die Papiere.

Montenegro ist nicht Mitglied der EU. Es empfiehlt sich, den Router aus und bei den Telefonen das Roaming abzuschalten, denn die Verbindungen in Nicht-EU-Ländern sind teuer. Wir kaufen uns daher kurz hinter der Grenze an einem Kiosk eine Prepaid-Karte mit 5 GB für 15 Euro. Die kommt in den Router, und das sollte reichen. Telefoniert wird jetzt über Signal oder WhatsApp.

Übrigens gibt es in Montenegro in fast jedem Ort öffentlich zugängliche W-LAN Netze, an Tankstellen, Restaurants, Cafés und auf Stellplätzen. Wer nicht grade Online-Landkarten nutzt, kommt vielleicht ohne SIM-Karte aus.

Noch haben wir keinen Supermarkt gesehen, aber wie überall in Südosteuopa gibt es ausserorts Händler am Strassenrand. Hier kann man alles kaufen, was im Land an Lebensmitteln erzeugt wird. Wir decken uns mit Früchten, Gemüse und Ziegenkäse ein, ausserdem nehmen wir Pflaumenschnaps, Marmelade und Honig als Mitbringsel mit. Zahlung in Euro oder sogar mit Karte. Montenegro verzichtet auf eine eigene Währung, es gilt der Euro, und allgemein ist der Blick sehr auf die EU gerichtet.

Naturpark Dragisnica und Komarnica

Der Rastplatz, den wir uns ausgesucht haben, ist nicht ganz leicht zu finden. Das Google-Navi zeigt unbefahrbare Strassen an. Das Tomtom-Navi findet dann den richtigen Weg, und wir landen auf einen Super Rastplatz mit festem Untergrund an einem Bach. Es gibt Trinkwasser, Wanderwege, Fussgängerbrücken und Infotafeln. Wir sind im Naturpark Dragisnica und Komarnica, mit Bergen, Wasser, Canyon und Freizeitangeboten wie Biking und Rafting.

Das Wetter ist trübe und teilweise regnerisch, so dass wir am Abend nichts mehr unternehmen. Am nächsten Morgen sieht es dann besser aus, zumindest ist es trocken, und wir machen einen langen Spaziergang mit dem Hund. Ein Wasserfall verlockt zu Fotos, und eine Tauchergruppe trifft sich später zur Erkundung des Canyons und der Grotten, die der kleine Fluss Dragisnica in die Felsen gegraben hat.

UNESCO-Weltnaturerbe Durmitor

Wir bleiben oberirdisch, drehen eine Runde durch das Tal und fahren dann in die Berge und auf die Panoramastrasse durch den Durmitor Nationalpark. Das Durmitor-Massiv und die umgebenden Gebirge sind eins der frühen UNESCO-Welterbestätten Europas. Die Strasse ist asphaltiert, aber sehr eng, und wir müssen dem Gegenverkehr teilweise am Hang ausweichen. Irgendwie klappt es immer, und es gibt mehrere Parkplätze an guten Stellen mit einer grossartigen Aussicht auf die Berge um das Durmitor-Massiv. Leider ist das Wetter nur mittelprächtig, manchmal mit leichtem Regen, und wir sind fast immer in oder unter der Wolke. Stellplätze gibt es hier keine, erst im Tal bei Pluzine finden wir ein Camp am See. Auto-Camp und Tiny-Häuser, alles da, wenn auch sehr einfach.

Wir sind hier dicht an der Grenze von Montenegro zu Bosnien-Herzegowina, so dass die Weiterfahrt nur zurück nach Süden möglich ist. Wir kommen also nach einer grösseren Panorama-Runde wieder auf die Strasse nach Podgorica und dann auch schon bald an die albanische Grenze.

Hier kommt einige Verwirrung auf, weil Tomtom einen Grenzübergang ansteuern will, den es nicht mehr gibt. Nachdem die Strasse steiler und immer enger wird und wir schliesslich auf einem Bergbauernhof landen, halten wir uns dann an die analoge Karte und finden auf der Hauptstrasse gut nach Albanien.

Albanien

Passkontrolle, Fahrzeugpapiere, Zoll. Alles wie gehabt. In Shkodra, der Kreisstadt kurz hinter der Grenze, bietet sich das grosszügig ausgeschilderte Shkodra Resort für Camper an. Es ist schon mittlerer Nachmittag, aber wir haben uns einen Platz ausgesucht, der sich „Ledi’s Place“ nennt und in den Bergen über dem Koman Stausee liegt.

Dank der montenegrinischen Prepaid-Karte, die auch hier bestens funktioniert, kommen wir mit Online-Unterstützung von gleich zwei Navis weiter. Offenbar gibt es auf dieser Telecom-Karte ein Roaming-Kontingent, das uns jetzt sehr gelegen kommt. Die Strassen werden auch hier schnell enger, und der letzte Abschnitt ist, wie sich später herausstellt, der wohl schlechteste in ganz Albanien.

Ledi’s Place

Aber er lohnt sich zu fahren. Ledi’s Place ist Camp, Restaurant und Herberge, und das mit einem für diese entlegene Gegend unerwarteten Komfort. Hier wohnen Perlhühner, Kaninchen und Hunde, und oben kreist ein Adler. Hoch über dem Komansee sitzt man mitten in der Wildnis und hat einen fantastischen Ausblick über die Landschaft. Es ist ein Platz zum Wohlfühlen. Der Chef hat eine Ziege auf dem Spiess, und auch ohne Anmeldung werden wir köstlich versorgt.

Eine deutsche Familie mit einem Euromobil hat einen Stellplatz neben uns gewählt. Sie erzählen von ihren Erfahrungen mit Albanien und den Albanern und berichten nur Gutes. Irgendwelche Vorurteile werden hier nicht bestätigt, im Gegenteil: Die Menschen sind freundlich, initiativ und hilfsbereit, und irgendein Mangel war nicht festzustellen. Auch die Strassen sollen sehr gut sein.

Nur mit dem Tanken ist das nicht so einfach. Kreditkarten werden an keiner Tankstelle akzeptiert, wohl aber Euro. Wir bekommen für 50 Euro 31,9 l Diesel, ein guter Preis. Aber da wir kein Wechselgeld in albanischer Währung wollen, müssen wir mit einem runden Schein bezahlen, und der Tank wird eben nicht voll.

Berat, Albaniens schönste Stadt

Die Hauptstadt Tirana hat es uns nicht so angetan, wohl aber Berat. Die Stadt im Osum-Tal am Fuss des Tomorr-Gebirges ist etwas Besonderes. Aufgrund ihrer osmanischen Architektur gehört sie zum UNESCO-Weltkulturerbe, und in drei Stadtteilen mit den historischen weissen Häusern sind Neubauten verboten, sodass das Typische nicht ruiniert oder verwässert werden kann.

Wir übernachten bei Riverside Camping, einem sehr schönen Stellplatz zwischen Altstadt und Fluss, ausgestattet mit allem, was man braucht. Der Platz ist gut besucht, vor allem Deutsche, Schweizer und Österreicher sind vertreten. Die Chefin begrüsst uns mit einem Obstteller, Kirschen und zwei Äpfel, und erklärt uns alles, was wir wissen müssen. Danach zieht sie sich zurück, dezent, aber ansprechbar.

Am besten sieht man die Architektur von der Strasse am Osum. Man geht über eine Brücke, dann ein Stück am Fluss an den Stadtteilen Mangalem und Gorica vorbei, und auf der anderen Brücke zurück.

Wir bleiben zwei Tage und machen einen Abstecher in den Nationalpark am Tomorr-Massiv. Eine unglaublich steile Bergstrasse führt

Die Weissen Häuser im Stadtteil Mangalem in Berat

hinauf, gut asphaltiert, aber eng. Die Reifendruckkontrolle meldet sich. Auf 600m Höhe endet die asphaltierte Strasse in einem Dorf, danach geht es nur noch auf Feldwegen weiter. Paco kühlt sich in einem Bergbach ab, und wir trinken einen Kaffee und kehren dann um. Bei der nächsten Tankstelle erhöhen wir den Luftdruck auf dem linken Vorderreifen und an den anderen Reifen auch, und die Warnung der Reifendruckkontrolle verschwindet.

Schon fast im Tal, kommen wir in einem Dorf an einem Mann und einem Kind vorbei, direkt dahinter ist ein Seil quer über die Strasse gespannt, sichtbar erst im letzten Moment. Das Seil endet rechts an einer Mauer und links an einem Esel. Sowas kommt vor. Der Mann lacht freundlich, scheucht den Esel auf die andere Strassenseite, und wir können weiter. Freundliche Menschen allgemein, gute Stimmung hier. Nur ein Schäfer, den wir im Nationalpark gesehen haben, verzog keine Miene.

Griechenland

An der Grenze gibt es wieder die schon bekannten Kontrollen. Diesmal müssen wir aussteigen und uns anstellen. Das Grenzgebäude stammt aus alten Tagen, und weder das Gebäude noch die Grenzanlagen mit Wendemöglichkeit und Parkstreifen werden wirklich noch gebraucht. Aber gut, wir kommen hier wieder in den Schengen-Raum, und da sollte man für wachsame Grenzer dankbar sein.

Die deutsche SIM-Karte kommt wieder in den Router, das Roaming wird wieder angeschaltet. Irgendwie angenehm.

Zwei Ziele haben wir uns in Griechenland vorgenommen: Die Meteora-Klöster und die Strände von Chalkidiki. Aber zunächst legen wir eine 2tägige Pause bei Kalami Beach am Strand ein, bevor wir über die Autobahn nach Kalambaka ins Meteora-Gebiet fahren.

Unser Wohnmobil hat zunehmend Startschwierigkeiten. Der Starter dreht kräftig durch, aber der Motor springt nicht an, und so langsam wird das ungemütlich. Dem Bordcomputer ist kein Fehler bekannt. Ich habe allerdings den Wasserabscheider am Dieselfilter in Verdacht, den ich noch nie gereinigt habe. Das muss ich erst mal nachlesen, und dazu komme ich dann tatsächlich auf dem Campingplatz Vrachos in Kalambaka. Den Filter entwässern geht dann einfacher als gedacht, und siehe da: Nach wenigen Minuten sind die Startprobleme weg. Sowas, das hätte ich viel früher machen sollen!

Meteora

Die Klöster sind hoch oben, und man fragt sich erschüttert, wie die Mönche wohl diese Klöster gebaut und die lebensnotwendigen Dinge da hinauf gebracht haben. Das war im Mittelalter, und für uns ist es heute schon eine Herausforderung, überhaupt dahin zu kommen.

Mit dem Wohnmobil wollen wir nicht auf die Berge, auch, weil das Parken dort oben kaum möglich ist. Also fahren wir am nächsten Morgen um 9 Uhr mit dem ersten Bus bis ganz nach oben zum Kloster St. Stefano. Von dort laufen wir dann langsam die Klöster ab, oft bergab, und manchmal wieder rauf. Es wird schnell warm, um 10 Uhr sind es schon 32° C. Da ist das Klettern und Fotografieren recht anstrengend geworden.

Wir sind luftig angezogen, doch in keinem der Klöster sind kurze Hosen erlaubt, und für Frauen gelten noch strengere Regeln. Also verzichten wir auf den Besuch im Innern und nehmen nur die Eindrücke mit, die sich aus dem äusseren Bild ergeben. Erst zuletzt, auf dem Weg ins Tal, können wir uns im Schatten halten, und da ist es dann richtig angenehm.

Ägäische Köstlichkeiten

Der Weg nach Chalkidiki führt zunächst an die Küste der Ägäis. Wir finden einen traumhaften kleinen Strandparkplatz bei Makrigialos, darüber auf einer Klippe eine Taverne, Kutsuro, mit Ausblick aufs Meer und einem überzeugenden Angebot an frischem Fisch. Den lassen wir uns zubereiten, dazu leckeres Gemüse und schliesslich einen selbstgemachten Kuchen als Nachtisch. Ein richtig gelungenes Abendessen.

Am nächsten Morgen schwimmen wir im Meer, ein paar Hobbby-Fischer starten von hier zu kleineren Angeltouren. Es ist ein wirklich schöner Platz.

An der Westküste der Chalkidiki wählen wir den Platz Aigeas Camping in Nea Irakleia. Vom Meer ist er getrennt durch eine wenig befahrene Strasse, der Strand ist ein kurzer Sandstrand, davor und dahinter Steine. Am Stellplatz selber gibt es keinen Schatten. Die zahlreichen Bäume, die hier wachsen, wurden alle gleichzeitig zurückgeschnitten. Wir spannen ein grosses Tuch zwischen dem Wohnmobil und einem Baum, sonst wäre es nicht zum Aushalten. So doll finden wir das nicht.

Am Strand von Chalkidiki

Richtig erleichtert sind wir, als wir dank Park4Night am mittleren Finger bei Psakondia einen Strandplatz finden, an dem wir wild stehen können. Hier ist Sand und eine Bootsrampe, die von Einheimischen genutzt wird, das Wasser ist warm. Später kommt eine Deutsche, Conny, die seit 16 Jahren auf dem Peloponnes lebt, um mit dem Zelt zu übernachten. Sie hat ihren Sohn besucht, der in einem Hotel hier arbeitet. Unsere Hunde verstehen sich prächtig, und wir Grossen unterhalten uns lange.

Eine kleine Panne gibt es dann doch. Paco läuft in ein Distelfeld am Strand, und ich hole ihn da raus und trete selber rein. Ärgerlich, der Stachel in meinem Fuss entzündet sich, und ich humpele zwei Tage lang.

Gleich zu Anfang haben wir Müll eingesammelt, und Conny nimmt ihn am nächsten Tag mit. Für uns darf die Zeit an diesem Strand noch länger dauern. Wir bleiben noch einen Tag.

Traumstrand – und ein Platz ohne Trinkwasser

Auf dem Weg durch Chalkidiki kommen auf den Platz Plantanitsi bei Sarti. Es ist ein weitläufiger, grosser Platz mit viel Wiese, altem Baumbestand, einem langen Sandstrand und türkisfarbenem Wasser. Nichts wie rein! Viele Caravans aus Osteuropa sieht man hier und einige wenige aus Frankreich und Deutschland. Nur leider gibt es am Platz kein Trinkwasser, und der Laden, in dem man Wasser in Flaschen kaufen könnte, hat geschlossen.

Dass es so etwas überhaupt noch gibt, überrascht uns. Von einem Campingplatz dieser Grösse hätte man unbedingt eine Versorgung mit Trinkwasser erwarten dürfen. Ich habe nach dem Duschen einen metallischen Geschmack auf den Lippen, den ich den ganzen Tag nicht mehr loswerde. Schade, hier können wir nicht lange bleiben.

Also fahren wir um den Finger herum, und auf der Westseite bei Kiriaki landen wir auf dem Platz Stavros. Es ist ein gepflegter Platz, in Stufen zum Meer angelegt, mit Sandstrand, aber leider Hundeverbot. Das Restaurant ist super, frischer Sepia, Muscheln, alles, was man will. Mit Paco müssen wir nach oben an die Strasse, die hier kaum befahren ist. Eine gute Lösung ist das nicht, Paco will ins Wasser!

Chalkidiki wird überschätzt

Wir haben leider den Eindruck, dass die Flut unkritischer Touristen, sowohl Deutsche als auch vielfach aus Osteuropa, es den Betreibern der Plätze zu einfach gemacht hat. Wettbewerb findet auf niedrigem Niveau statt, und die persönliche Wertschätzung und echte Gastfreundschaft früherer Zeiten ist irgendwie abhandengekommen.

Wilkommen in Thessaloniki

Weiterfahrt am nächsten Tag. Heute nehmen wir uns Thessaloniki vor. Es gibt da einen Wohnmobil-Stellplatz, A+A Camper Parking, der gerne von Fluggästen genutzt wird, mit Service für Langzeit-Parker und Flughafen-Shuttle. Hier geht’s aber auch zur Innenstadt, und zwei Holländer mit einer Riesen-Concorde und Motorroller, die sich neben uns stellen, brechen auch gleich zum Sightseeing auf. Uns ist bei der Glut der Nachmittagssonne eher nach etwas Ruhe, alles Andere kann später kommen. Tut es auch, wenn auch anders als erwartet. Die Mutter von Marina, der Chefin, lädt uns auf einen Kaffee ein, und den trinken wir mit ihr im Schatten an der Rezeption. Später kommt Marina von einer Kundentour zurück, begrüsst uns und kündigt schon mal an, dass sie später ein Bier ausgibt. So kommt es, dass wir einen schönen, ruhigen Abend am Platz verbringen, und dabei gibt es jede Menge zu erzählen.

Die Morgensonne weckt uns bei 28° C. Wir schauen uns in der Innenstadt bei einem Wohnmobil-Händler um, ein riesiger Laden mit einem auf Griechenland zugeschnittenen Angebot. Wir würden uns gerne eine Markise anbauen lassen, die wir bisher immer aufgeschoben hatten. Der Preis stimmt, nur leider ist der nächstmögliche Termin erst in vier Tagen. Das wird nichts, es ist zu heiß in der Stadt, und alle anderen Pläne müssten verschoben und verkürzt werden.

Stratoni – schattiger Platz neben der Strandbar

Das Aussenthermometer zeigt 35° C an. Ein schattiger Platz am Wasser wäre jetzt gut. Wir finden ihn auf einem Parkplatz bei Stratoni an der Ostküste von Chalkidiki, und stehen bald unter Bäumen, wenige Meter vom Strand, neben einer Strandbar. Strandduschen und ein Trinkwasser-Kran sind auch da, und etwas entfernt eine kleine Marina. Herrlich!

Am Morgen schwimmen wir eine Runde wir bei angenehmen 22° C an der Luft und 26° C im Wasser. Das lässt sich aushalten, und gibt Energie für neue Abenteuer. Dafür fahren wir in die Rodopi Mountain Range, einen Nationalpark mit Wald, Talsperre und Wasserkraftwerk. Dieser Nationalpark ist allerdings wenig erschlossen, die Talsperre dominiert den zugänglichen Teil des Gebiets, und Übernachtungsmöglichkeiten gibt es keine. Die finden wir dann wieder an der Küste, am Thrakischen Meer, in Alexandroupolis. Der Empfang am Camping Municipal ist freundlich, der Platz bestens organisiert und aufgeteilt, mit Grünfläche für Hunde und sogar einer Sportanlage.

Übernachten, einkaufen, tanken. Jetzt geht es nach Norden. Wir wollen nach Bulgarien, und zwar nicht durch die Türkei – die doppelte Grenzkontrolle ersparen wir uns – sondern auf der E85. Die führt uns durch den Südosten Griechenlands nah an der Grenze entlang bis Swilengrad. Von dort fahren wir dann nach Bulgarien und im Bogen ans Schwarze Meer, über Landstrassen und durch die Dörfer.

Bulgariendas östliche Ende unserer Südosteuropa-Tour

Man hat über Bulgarien schon die tollsten Räuberstories gehört. Ich will hier nichts zitieren, denn nichts davon ist wahr. Es ist ein Land mit unglaublich netten Menschen, riesiger Landschaft und sehr lebendigen Städten. Wenn es etwas Auffälliges gibt, dann ist es ein Stadt-Land-Gefälle, das wir bei uns nicht annähernd so kennen – auch wenn bestimmte Politiker das Gegenteil behaupten: Die Menschen auf dem Land leben sehr einfach, das ist deutlich zu sehen. In den Städten ist das ganz anders, manches hier könnte auch Berlin oder München sein.

Die Grenze ist diesmal europäisch einfach. Die Grenzer wollen natürlich wissen, dass wir keine Migranten schmuggeln. Sie checken die Fahrzeuge mit Hunden und haben ihrerseits Respekt vor Paco, der sie aber gleichzeitig auch beruhigt. Immerhin macht er keinen Alarm.

Am Schwarzen Meer

Sozopol an der Schwarzmeerküste ist unser erstes Ziel. Die Durchfahrt durch die Oberstadt wird immer enger, aber der Parkplatz etwas unterhalb ist als Stellplatz ausgewiesen. Und der ist grosszügig ausgelegt. Man steht hier direkt am Meer, die Wellen brechen sich an den Felsen unterhalb, und man blickt über die Bucht auf die Häuser an der Dolphin Bay und die Klippen der Sozopolis Landzunge.

Der überregional bekannte Touristenort gibt sich schick. Die jüngere Generation – ihre Modefarben sind Grau und Schwarz – hat die Stadt für sich entdeckt. Hier spricht man sowohl Bulgarisch als auch Englisch und geniesst eine auf Weltoffenheit orientierte Stadt, die erst wenige westeuropäische Besucher empfängt. Der Charme wird verschwinden, wenn der internationale Massentourismus die Strände überflutet. Die eng bebaute Altstadt, bekannt durch ihre typischen Häuser mit überstehendem Holzaufsatz, verträgt keine Massen. Doch für heute gilt: Schauen und geniessen.

Panorama im Balkangebirge

Die Natur in Bulgarien ist gradezu gewaltig. Wir fahren nach Westen in Richtung auf den Nationalpark Zentralbalkan. In Shipka kommen wir auf die Nationalstrasse 5, und weiter in Serpentinen auf den Shipka Pass. ‚Genau hier bleiben wir über Nacht. Wir stehen exklusiv in 1200 m Höhe auf dem weitest abgelegenen Parkplatz und geniessen den grandiosen Blick über die Berge des Balkangebirges. Das Licht der untergehenden Sonne erzeugt eine warme Stimmung. Dann wird es dunkel, genau gesagt: es wird rabenschwarze Nacht. Und das Thermometer fällt auf 14° C. Das hatten wir lange nicht mehr.

Am nächsten Morgen wandern wir, eingepackt in eine warme Jacke, mit Paco auf die Bergspitze. Noch einmal der unglaubliche Ausblilck, dann runter zum Wohnmobil, Frühstück und Abfahrt.

Wir wollen nach Konstanza an der rumänischen Schwarzmeerküste. Unterwegs machen wir eine Rast an der Batscho-Kiro-Höhle, einer archäologischen Fundstätte, bei der die früheste Anwesenheit des Homo Sapiens in Europa nachgewiesen wurde. Direkt neben der Grotte sorgt der Wasserfall des Drjanovo-Bachs für erfrischende Kühle.

Stau an der Grenze nach Rumänien

Autobahn und Nationalstrassen sind in gutem Zustand, und wir kommen voran. Bis wir an der Küste hinter Warna in einen Stau kommen. Richtung Norden steht LKW hinter LKW, fast alle haben ukrainische Kennzeichen und warten vor der Grenze. 8 km lang ist die Schlange, an der wir uns – immer, wenn kein Gegenverkehr kommt – langsam vorbeiquetschen.

Als wir dann an die Grenze kommen, gibt es für uns keine Kontrolle. Wir werden fast eilig durchgewinkt.

Baustelle Konstanza

Der Bordcomputer verlangt nach AdBlue, und die erste grössere Tankstelle in Konstanza ist unsere. Da das Nachfüllen aus Kanistern immer etwas umständlich ist, hilft uns der nette Tankwart, weist ein Trinkgeld zurück und wünscht uns auf Englisch Gottes Segen, wo immer wir sind. Alter…

In Konstanza ist die gesamte Innenstadt Baustelle. Die Strassen werden scheinbar alle gleichzeitig asphaltiert, und wir müssen uns in Schlangenlinien über nicht identifizierbare Spuren und Teer-Abbruchkanten einen Weg suchen. Zwar sind die Rumänen ausnehmend höflich und nehmen jede Menge Rücksicht, selbst an Kreisverkehren, doch Busse haben im Zweifelsfalle Vorfahrt, schon wegen ihrer überstehenden Aussenspiegel. Das geht so durch das gesamte Zentrum und zieht sich enorm in die Länge, und so entscheiden wir uns für einen Stellplatz ausserhalb, auch wenn uns dadurch der Besuch in der Innenstadt entgeht.

Die Strasse zum Stell- und Campingplatz Malul Marii Corbu finden wir erst im zweiten Anlauf. Das ist eher ein Feldweg als eine Strasse. Sinnlos, den Schlaglöchern ausweichen zu wollen, es ist einfach nur langsame Schrittgeschwindigkeit möglich. Unser Wohnmobil hat viel Bodenfreiheit und setzt nicht so leicht auf. Immerhin. Der Platz selber ist bestens organisiert, hat alles, was man braucht, und liegt in Fussentfernung vom Strand. Unsere rumänischen Nachbarn – zwei Babys und zwei Hunde – sind super freundlich. Und überhaupt ist Rücksichtnahme auf dem Campingplatz das oberste Gebot.

Zum Abendessen gibt es Chili con Carne, ohne Carne, aus der Tiefkühlabteilung, und Paco kommt auf seine Kosten bei einer längeren Runde am Strand. Der ist sehr schön, viele Leute, und doch keinerlei Müll.

Donaudelta

Unser nächstes Ziel ist das Donaudelta im Norden. Es geht zunächst mal über die Dörfer, eine neue Holperstrecke, wieder eine endlose Baustelle, und dann auf die Europastrasse 87. Die ist bestens asphaltiert, und ab hier muss man sich eigentlich nur noch am Lenkrad festhalten. Es geht immer geradeaus bis zum Horizont und weiter.

In Murighiol, einer Kleinstadt am Delta, nisten wir uns bei Casa din Delta ein. Ich will nicht versprechen, dass es der beste Platz am Donaudelta ist, jedenfalls ist er sehr gut. Er liegt in der Ortsmitte und doch am Wasser, mit Donauterrasse und allen Annehmlichkeiten. Cristina kümmert sich um die Gäste, Gabriel bietet Bootstouren an.

Ideal für uns. Wir fahren am nächsten Morgen um 6 Uhr mit Gabriel raus auf die Wasserarme und Seen im Mündungsgebiet. Gabriel hat ein Boot für 12 Personen mit einem starken Aussenborder und kennt das Delta wie seine Hosentasche. Er bringt uns zu den Stellen, wo man nach Sonnenaufgang die Vögel beobachten und fotografieren kann und kennt sogar die Pflanzen unter Wasser. Die stabile Lage des recht grossen Bootes kommt mir beim Fotografieren sehr entgegen. Drei Stunden Erlebnistour pur. Das späte Frühstück schmeckt danach besonders gut.

Transsilvanien

Next Stop Brasov. Die Stadt mit dem deutschen Namen Kronstadt ist die grösste Kreisstadt in Siebenbürgen. Siebenbürgen, auch Transsilvanien, hat in Zeiten der Völkerwanderung ein wechselvolles Schicksal erlebt. Wikipedia schreibt: „Nacheinander erschienen hier Goten, Hunnen, Gepiden, Awaren, Bulgaren, Slawen und andere“. Vom deutschen Teil der Besiedelung, die Mitte des 12. Jh. begann, sind zahlreiche Ortsnamen erhalten geblieben.

Was Transsilvanien heute noch besonders macht, sind seine Landschaft und seine Wehrkirchen. Letztere, seit 1993 Teil des UNESCO-Weltkulturerbes, finden sich im Hinblick auf die wechselnden Herrschaftsverhältnisse wohl grade hier so häufig. Es sind Kirchen, die mit Mauern umbaut und mit Schießscharten versehen wurden, um sie verteidigen zu können. Teilweise wurden Wohngebäude und Brunnen mit eingeschlossen. Man spricht dann von einer Kirchenburg.

Wir übernachten in der Nähe von Brasov in der Ortschaft Harman am Honigberg. Im Garten des Pfarramts der evangelischen Kirche, einer Wehrkirche, gibt es einen Stellplatz, der gut geschützt und sehr gepflegt ist. Es ist alles da, ein Platz zum Wohlfühlen.

Unsere Runde durch Siebenbürgen führt uns an mehreren Festungskirchen vorbei bis Sibiu, alias Hermannstadt.

Die schönsten Hochstraßen der Welt

Eine Gruppe Harley-Fahrer, die mit uns auf dem Stellplatz in Sibiu übernachten, schwärmt von der Transfagara Hochstrasse über die Passhöhe im Fagaras Gebirge. Das grossartige Panorama, die weitgezogenen Serpentinen, nur mäßige Steigung, die Bären, die bis an die Strasse kommen – das alles hört sich so gut an, dass wir uns spontan zu einem Umweg über die Berge im Süden entscheiden.

Die Transfogarascher Hochstraße, kurz Transfagara, ist die Nationalstraße DN 7C. Sie verbindet das Olt-Tal in Siebenbürgen mit dem Argeș-Tal in der Großen Walachei. Die Passhöhe liegt bei 2042 m, daher ist der Pass bis in den Juni gesperrt.

Am nächsten Morgen fahren wir also ein Stück zurück und dann über die Transfagara in die Berge. Wir lassen uns Zeit, machen bei einer Pause mit Paco eine Wanderung den Balea Bach hinauf. Später finden wir an der Strasse über dem Balea-Wasserfall einen Platz mit Aussicht, an dem schon ein Allrad-Camper steht. Wir sind 1650 m hoch, etwa in Höhe der Baumgrenze und knapp unter der Wolke. Etwas feucht ist es schon, aber wir wollen hier über Nacht bleiben in der Hoffnung, dass es nicht regnet und der Weg zurück zur Strasse nicht schlammig wird. Ich äussere meine Bedenken gegenüber dem Allrad-Fahrer und der bietet vorsorglich schon mal seine Hilfe an. Die wird vielleicht nicht nötig sein, aber es beruhigt.

Bärenfamilie am Strassenrand

Vom Pass hat man einen einmaligen Ausblick auf das Tal und die sich hochwindende Passstraße. Unten, nahe der Talsperre des Lacul Vidraru, steht ein Bär an der Strasse. Und wenig später eine Braunbärin mit ihrem Jungvolk. Man hält fast den Atem an, alle Autos bleiben stehen. Gott sei Dank steigt keiner aus, keiner füttert. Es wird gefilmt, was das Zeug hält, und wir fotografieren natürlich auch.

Diese Erlebnisse machen Lust auf mehr, und ja, es gibt eine weitere Hochstrasse, die Transalpina. Das ist die Nationalstraße DN 67C zwischen Gorj in der Kleinen Walachei über das Gebirge in den Kreis Alba in Siebenbürgen. Es ist erst Mittag, noch reichlich Zeit, also fahren wir zu der westlich gelegenen Transalpina und dann hinauf, diesmal nach Norden. Es ist die absolute Panoramastraße! Unser Übernachtungsplatz nahe der Passhöhe liegt diesmal 2130 m hoch und ermöglicht einen fast 300° Rundumblick auf die Berge der Transsilvanischen Alpen. Einen Platz mit einer solchen Aussicht hatten wir noch nie!

Auf der Passhöhe bietet ein Touristen- und Bauernmarkt neben Souvenirs auch Lebensmittel aus der Region an. Hier decken wir uns am nächsten Morgen mit Schafs- und Ziegenkäse ein und fahren dann langsam bergab. Man hat es nicht eilig, hier wegzukommen.

Aber dann fahren wir doch noch ein Stück weiter, in den Apuseni Naturpark. Es gibt absolut keinen Stellplatz in der Gegend, und die Plätze, die auf den Apps angezeigt werden, gibt es auch nicht. Wir finden eine Möglichkeit am Rande der kleinen Landstrasse DJ131, auf einem kleinen Wiesenplatz mit einer alten Feuerstelle an einem Bach. Vielleicht, dass Angler hier schon mal ihren Fisch grillen. Die Strasse ist kaum befahren, es wird eine ruhige Nacht.

Ungarn

Und dann geht’s weiter nach Ungarn. Wir lassen Debrecen aus, weil wir doch schon recht spät dran sind. Das wäre die Gelegenheit für einen ausgiebigen Besuch in der Therme gewesen, aber das müssen wir leider verschieben. Dafür fahren wir in den Nationalpark Hortobagy, der für seine Puszta- und Steppenlandschaft als Weltkulturerbe der UNESCO anerkannt worden ist, das größte natürliche Grasland Mitteleuropas. Es ist der lälteste Nationalpark Ungarns. Weit wandern wollen wir hier allerdings nicht, es ist heiß und es gibt keinen Schatten. Wir sehen uns also vom Wohnmobil aus um und fahren dann weiter an den Theißsee zum Campingplatz Horgasz Kemping. Der Platz hat Zugang zum See, ist preiswert, im übrigen aber völlig überlaufen. Wir haben ausgerechnet den Tag erwischt, an dem nebenan ein Rockfestival stattfindet. Die Musik ist nicht schlecht, aber sie dröhnt uns bis 3 Uhr morgens zu.

Slowakei

Der Rückweg geht über die Slowakei und dann weiter nach Norden. Wir haben uns als Zwischenziel die Niedere Tatra vorgenommen. Es ist der grösste Nationalpark der Slowakei mit viel Mischwald schon an den Hängen der Täler und bis auf die unteren Bergkämme. Keine toten Wälder wie im Harz. Auch dort, wo überwiegend Nadelholz steht, sind keine grösseren Schäden durch Borkenkäfer zu sehen. Auf der E77 fahren wir über den Donovaly-Pass, der mit gut 1000 m noch deutlich unterhalb der Baumgrenze liegt, und übernachten auf einem Waldparkplatz neben einem Bach im Neusohler Landschaftsverband. Eine erholsame Nacht nach dem Rockfestival, in absoluter Stille.

Die Grenze nach Polen passieren wir fast unbemerkt. Polen hat nur wenige Tage vorher die Mautgebühren komplett abgeschafft, was für uns letztlich den Ausschlag gegeben hat, nicht durch Tschechien zurückzufahren. Wir legen noch eine Übernachtung am Stausee Mettkau ein, südwestlich von Breslau, und fahren dann über Berlin nach Hause.

Eine Tour durch 10 Länder. Was man bei der Einreise wissen muss:

Tschechien
EU-Landja
PapierePersonalausweis
Führerschein
KFZ-Zulassung
ZollEU-Regelung:
Waren zum persönlichen Gebrauch während der Reise sind zollfrei
MautElektronische Vignette. Vor der Einreise online bezahlen, spätestens eine Stunde nach der Einreise

> Vignette Tschechien
WährungTschechische Krone
Telefon,
Internet
EU-Konditionen
Hund, KatzeMikrochip
EU-Impfpass

Das ist die Kurzform. Ausserdem gilt natürlich:

Unabhängig von sonstigen Zollbestimmungen gelten an allen Grenzen Höchstwerte für Alkohol und Tabak, besonders für Kinder und Jugendliche, sowie weitere Regelungen für Wertgegenstände, Waffen, Narkotika usw.

Sehr empfehlenswert ist die App des Außenministeriums „Sicher reisen“.

Mit einer deutschen SIM-Karte telefoniert und surft man normalerweise EU-weit zu Inlands-Konditionen. Das gilt aber möglicherweise nicht für Altverträge. Wer sich nicht sicher ist: Unbedingt die Tarifkonditionen checken und ggfs. den Tarif ändern oder erneuern!

Ungarn
EU-Landja
PapierePersonalausweis
Führerschein
KFZ-Zulassung
ZollEU-Regelung:
Waren zum persönlichen Gebrauch während der Reise sind zollfrei
MautElektronische Vignette. Vor der Einreise online bezahlen

> Vignette Ungarn
WährungUngarischer Forint
Telefon,
Internet
EU-Konditionen
Hund, KatzeMikrochip
EU-Impfpass
Kroatien
EU-Landja
PapierePersonalausweis
Führerschein
KFZ-Zulassung
ZollEU-Regelung:
Waren zum persönlichen Gebrauch während der Reise sind zollfrei
MautKeine Vignette. Maut wird an Mautstationen bar oder mit Kreditkarte bezahlt
WährungEuro
Telefon,
Internet
EU-Konditionen
Hund, KatzeMikrochip
EU-Impfpass
Der Paklenica River, ein Gebirgsbach im Nationalpark Paklenica in Norddalmatien.
Montenegro
EU-Landnein
PapierePersonalausweis
Führerschein
KFZ-Zulassung
ZollWaren zum persönlichen Gebrauch während der Reise sind zollfrei
MautKeine Vignette. Maut wird an Mautstationen bar oder mit Kreditkarte bezahlt
WährungEuro
Telefon,
Internet
nicht EU – nationale Prepaid-Card empfohlen
Hund, KatzeMikrochip
EU-Impfpass
Berglandschaft im Durmitor Nationalpark in Montenegro
Albanien
EU-Landnein
PapierePersonalausweis
Führerschein
KFZ-Zulassung
ZollWaren zum persönlichen Gebrauch während der Reise sind zollfrei
MautKeine Vignette, keine Maut. Nur der Kalimash-Tunnel auf der Autobahn A1 ist gebührenpflichtig
WährungAlbanischer Lek
Euro wird häufig akzeptiert
Telefon,
Internet
nicht EU – nationale Prepaid-Card empfohlen
Hund, KatzeMikrochip
EU-Impfpass
Griechenland
EU-Landja
PapierePersonalausweis
Führerschein
KFZ-Zulassung
ZollEU-Regelung:
Waren zum persönlichen Gebrauch während der Reise sind zollfrei
MautKeine Vignette. Maut wird an Mautstationen bar oder mit Kreditkarte bezahlt
WährungEuro
Telefon,
Internet
EU-Konditionen
Hund, KatzeMikrochip
EU-Impfpass

Rundreise 2. Teil

Bulgarien
EU-Landja
PapierePersonalausweis
Führerschein
KFZ-Zulassung
ZollEU-Regelung:
Waren zum persönlichen Gebrauch während der Reise sind zollfrei
MautElektronische Vignette. Vor der Einreise online bezahlen, spätestens eine Stunde nach der Einreise

> Vignette Bulgarien
Währung
Bulgarischer Lew
Telefon,
Internet
EU-Konditionen
Hund, KatzeMikrochip
EU-Impfpass
Abendstimmung über den Bergkämmen des Balkan-Gebirges
Rumänien
EU-Landja
PapierePersonalausweis
Führerschein
KFZ-Zulassung
ZollEU-Regelung:
Waren zum persönlichen Gebrauch während der Reise sind zollfrei
MautElektronische Vignette. Vor der Einreise online bezahlen, spätestens eine Stunde nach der Einreise

> Vignette Rumänien
WährungRumänischer Leu
Telefon,
Internet
EU-Konditionen
Hund, KatzeMikrochip
EU-Impfpass
Siebenbürgen
Wehrkirche am Honigberg bei Brasov in Siebenbürgen
Slowakei
EU-Landja
PapierePersonalausweis
Führerschein
KFZ-Zulassung
ZollEU-Regelung:
Waren zum persönlichen Gebrauch während der Reise sind zollfrei
MautElektronische Vignette. Vor der Einreise online bezahlen, spätestens eine Stunde nach der Einreise
> Vignette Slowakei
WährungEuro
Telefon,
Internet
EU-Konditionen
Hund, KatzeMikrochip
EU-Impfpass
Nationalpark Hortobagy in Ungarn
Polen
EU-Landja
PapierePersonalausweis
Führerschein
KFZ-Zulassung
ZollEU-Regelung:
Waren zum persönlichen Gebrauch während der Reise sind zollfrei
MautKeine Vignette. Maut wird an Mautstationen bar oder mit Kreditkarte bezahlt
WährungZloty
Telefon,
Internet
EU-Konditionen
Hund, KatzeMikrochip
EU-Impfpass

Alle aufgeführten Regelungen gelten für 2023, und sie ändern sich normalerweise nicht so schnell. Aber klar ist schon, dass wir keine Haftung übernehmen, weder für die Richtigkeit der Angaben noch für den Bestand der Regelungen.

Stellplätze, die uns besonders gefallen haben:

StellplatzLedi’s Place
AdresseVau Dejes, Shkoder 4008, Albanien
GPS42.071557735, 19.689980099
Webledisplace.business.site
GeländeGras
UmgebungBerge, Koman See
Preiskostenlos
Frischwasserja
Strom
Grauwasser
Chemietoil.ja
Restaurantja
Einkauf
Ledi’s Place, ein Hochsitz als Restaurant in der Wildnis
StellplatzCasa din Delta Murighiol
AdresseStr. Portului 33A, Murighiol, Rumänien
GPS45.03897, 29.18009
WebCasa din Delta
GeländeGras, Schotter
UmgebungDonau, Donaudelta
Preis90 RON
Frischwasserja
Stromja
Grauwasserja
Chemietoil.ja
Restaurantja
Einkauf

Sehr gepflegter Platz mit Donauterrasse. Bootstouren ins Donaudelta mit sachkundigen Informationen und Fahrservice vom Platz.

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Mark Markand

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Die Adria-Route. Slowenien, Kroatien, Montenegro, Albanien

Marko Plesnik

Reiseführer Montenegro*

Adriaküste, Bucht von Kotor, Durmitor-Gebirge, Skutarisee, Podgorica – Mit Ausflug nach Trebinje

Meike Gutzweiler

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