Damit nicht alles umsonst war – ein bisschen Ordnung auf dem Rechner, und es kann losgehen
Datensicherung ist alternativlos
Notebooks können verloren gehen oder geklaut werden, Festplatten können sich nach einiger Zeit verabschieden, Originaldateien können versehentlich gelöscht werden – was auch immer passiert, die RAW-Dateien sollten im Originalzustand gesichert sein. Missverständnisse bei der Datensicherung sollten unmöglich sein. Ein bisschen Ordnung hilft viel.
Ich greife öfter auf die Originaldateien zurück, als man meinen sollte. Bilddateien, die schon einmal bearbeitet und in jpgs umgewandelt sind, können nur mit Qualitätseinbussen weiter verarbeitet werden. Wenn man sich also nachträglich überlegt, dass man an einem Foto gerne etwas ändern oder einen Ausschnitt machen möchte, dann sollte das Original verfügbar sein.
Dazu braucht man zwei Speicherplätze: Ein Archiv, an das man schnell herankommt, und eine Sicherung, der möglichst nichts passieren kann.
Welche Datensicherung ist sinnvoll?
Man könnte sich wünschen, die Daten in der Cloud zu sichern und damit die Aufbewahrung andern zu überlassen. Dagegen sprechen mehrere Gründe:
- Für den Zugang zur Cloud bedarf es eines schnellen, funktionierenden Internetzugangs, der nicht immer zur Verfügung steht.
- Suche und Übertragung der großen RAW-Dateien würden sehr lange dauern.
- Speicherplatz in der Cloud ist im benötigten Umfang nicht ganz billig zu haben.
- Die anonyme „Cloud“ ist keine Garantie für Dauerhaftigkeit. Im März 2021 brannte ein Data Center von Europas größtem Cloud-Anbieter OVH in Strassburg vollständig nieder. 3,6 Millionen Websites gingen offline, darunter staatliche Portale und die Regierungsseite data.gouv.fr. Wie viele Daten für immer verloren sind, war zunächst unklar.
Die in-house Alternative, bei der die Daten auf RAID-Systemen gesichert werden, ist in Anschaffung, Betrieb und Wartung für einen Privatanwender viel zu teuer. Die altbewährte Sicherung auf externen Festplatten ist also nicht die schlechteste Lösung. Diese Festplatten werden nur angeschlossen, wenn sie auch gebraucht werden, und halten daher lange Zeit.
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Die Ordnung auf dem Computer
Die Datensicherung muss einfach sein. Es darf nachträglich keinerlei Zweifel aufkommen, welches denn nun das Original-Bild ist. Dazu muss auf dem PC eine entsprechende Ordnung eingerichtet werden und ein Workflow, der an diese Ordnung angepasst ist.
So geht’s am besten:
- Mache im Bilderordner des Betriebssystems mehrere Unterordner:
- IN (Bildeingang )
- EDIT (Bildbearbeitung)
- OUT (Bildausgang)
- RAW (Rohdaten)
Du kannst den Bearbeitungs-Ordnern natürlich beliebige Namen geben, Hauptsache, Du bleibst dabei.
- Der Workflow sieht jetzt so aus, dass Du die Bilder von der Kamera in den Bildeingang importierst. Wenn Du mit mehr als einer Kamera arbeitest, importiere auch die Bilder der anderen Fotogeräte gleich mit.
- Im Bildeingang löschst Du die Bilder, die unbrauchbar sind und die Du sicher nie benutzen willst.
- Die übrigen Bilder sortierst Du nach Aufnahmedatum und nummerierst sie durch (dazu mehr im Artikel „Bildoptimierung“). Die Nummerierung muss eindeutig sein, jedes Bild hat eine eigene Nummer, und nur eine! Als Nummerierungssystem kannst Du z. B. die Anfangsbuchstaben Deines Namens plus die Jahreszahl plus eine laufende Nummer nehmen. Das sieht dann so aus: AB21-0001 oder AB2100001. Bei jedem neuen Datenimport fängst Du mit der ersten freien Nummer an und nummerierst fortlaufend.
- Die Bilder werden jetzt in den Rohdaten-Ordner gezogen und dort in den Unterordner für das laufende Jahr, also z. B. 2021. Dort bleiben sie dauerhaft, bis der komplette Jahrgang gesichert ist. In den RAW-Ordner gehören nur die unveränderten Originale plus die Dokumentationsdateien .xmp, .dop oder entsprechende.
- Lösche die Bilder von der Speicherkarte der Kamera. Die Karte kann jetzt wieder benutzt werden.
Sichern der Bilddaten
Den Rohdaten-Ordner sicherst Du komplett auf eine externe USB-Festplatte.
- Du hast jetzt im Rohdaten-Ordner auf dem PC alle Bilder im RAW Format liegen und kannst jederzeit darauf zurückgreifen. Durch das Sortieren und Nummerieren wird die Reihenfolge nach Aufnahmedatum beibehalten und doppelte Namen werden vermieden.
- Die externe Festplatte mit USB anschließen
- Zum Sichern einfach den ganzen RAW-Ordner mit der Maus vom Computer auf die externe Festplatte rüberziehen.
- Die externe Festplatte vom Computer trennen.
Der RAW-Ordner mit den Bildern des laufenden Jahres bleibt also auf der Festplatte des Rechners, die Kopie liegt auf der externen Festplatte.
Mit den Bildern arbeitest Du nach der Sicherung mit Deinem Bildbearbeitungsprogramm direkt im RAW-Ordner Deines Rechners.
Bilder, die mit anderen Programmen weiter bearbeitet werden sollen, exportierst Du in den Arbeitsordner „EDIT“, z. B. als TIFF oder als DNG. In den Ordner OUT kommen die JPGs, die Du verschicken willst.
Mehr zum Sortieren, Umbenennen und Bearbeiten der Bilder findest Du in unserem Artikel Die Nachbearbeitung von Fotos.
Externe Festplatte sicher aufbewahren
Die externe Festplatte sollte nur angeschlossen werden, wenn Daten zu sichern sind. So ist sie gegen Schäden durch Verschleiß, Überspannung und Schadsoftware geschützt. Sie sollte an einem sicheren Ort aufbewahrt und nicht Nässe, Hitze oder mechanischen Belastungen ausgesetzt werden.
Rücksicherung der Daten
Eine Datensicherung ist immer nur so gut wie die tatsächlich funktionierende Rücksicherung. Die ist bei diesem Sicherungsverfahren einfach und schnell. Die Festplatte wird angeschlossen und der Rohdaten-Ordner mit der Maus von der Festplatte in den Bilderordner auf dem Rechner gezogen. Wenn der Rechner fragt, wie mit doppelt vorhandenen Dateien umzugehen ist, wähle die Option „Dateien ersetzen“. So werden fehlerhafte Fragmente zuverlässig mit den gesicherten Originaldaten überschrieben.
Wenn also Deine Daten auf Deinem Rechner irgendwie verloren gehen oder wenn Du auf einen anderen Rechner wechseln willst, ist der Datentransfer schnell gemacht, einfach und ohne fremde Hilfe.
Speichermedien
Es gibt professionelle Speicherlösungen, die als stand-alone System oder als Schranksystem mit eigener Stromversorgung ein Höchstmaß an Sicherheit bieten. Allerdings sollte man die Datensicherung nicht überdimensionieren. Kein Mensch weiß, was der Standard in ein paar Jahren sein wird.
Die einfachste und günstigste Lösung ist immer noch eine externe Festplatte, die ohne zusätzliche Stromversorgung auskommt.
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Externe Festplatten
Zur Sicherung der Daten sind externe Festplatten also bestens geeignet. Hochwertige externe SSD haben darüber hinaus noch andere Qualitäten: Sie sind leicht und passen in jede Hosentasche. Dazu sind sie rasend schnell: Mit 2000 MB/s schreiben und lesen sind sie schneller als viele Notebooks mit klassischem HDD. Diese SSD eignen sich damit sogar als Arbeitsfestplatte für alle Tage, auch dann, wenn die interne Festplatte voll oder zu langsam ist.
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